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Fluggeräte und Technik des Österreichischen Bundesheeres: Überblick und Details


Militärpiloten beherrschen den Umgang mit faszinierender Technik, Präzision und den leistungsfähigsten Fluggeräten ihrer Zeit. Doch welche Flugzeuge und Hubschrauber setzt das Österreichische Bundesheer eigentlich ein? Wie sind sie ausgestattet, und welchen Herausforderungen müssen sich Piloten stellen? Dieser Artikel gibt dir umfassende Einblicke in diese technischen Meisterwerke und deren Einsatz in den österreichischen Luftstreitkräften.





 

Welche Fluggeräte verwendet das Österreichische Bundesheer?


Das Österreichische Bundesheer setzt auf eine vielseitige Flotte, die unterschiedlichen Einsatzzwecken dient. Zu den wichtigsten Fluggeräten zählen:


  • Eurofighter Typhoon: 15 Maschinen - Dieser moderne Mehrzweck-Kampfjet überwacht und sichert den österreichischen Luftraum. Er wurde für Luftüberlegenheit und taktische Bodenunterstützung entwickelt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 2 und fortschrittlichen Avioniksystemen ist er ein zentraler Bestandteil der Luftraumüberwachung.

  • Leonardo AW169 "Lion": 7 Hubschrauber - Der flexible Mehrzweckhubschrauber ersetzte die Alouette III. Insgesamt sind 36 Stück des „Lion“ bestellt und werden bis 2028 ausgeliefert. Der AW169 ist für Transport-, Rettungs- und Überwachungsaufgaben konzipiert. Mit einer Kapazität von bis zu 12 Personen (inklusive Pilot und Co-Pilot) eignet er sich sowohl für zivile als auch für militärische Einsätze.

  • Die Alouette III war bis Mai 2024 im Einsatz und darf auf eine Dienstzeit von 57 Jahren im österreichischen Bundesheer zurückblicken.

  • Sikorsky S-70A Black Hawk: 9 Hubschrauber – Dieser vielseitige Transporthubschrauber wird für Truppen- und Materialtransporte, Evakuierungsmissionen und Katastrophenhilfe verwendet. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h, einer Transportkapazität von 20 Personen (im Notfall 25 Pers.) und einer Nutzlast von bis zu 4 Tonnen ist er eine verlässliche Lösung für anspruchsvolle Operationen.

  • Pilatus PC-7 „Turbo Trainer“: 12 Maschinen – Die Pilatus wird seit 1983 als Trainingsmaschine für die Pilotenausbildung genutzt. Die PC-7 ist ein einmotoriges Schulungsflugzeug, das sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist. Sie bietet exzellente Flugstabilität und ist mit moderner Avionik ausgestattet, um zukünftige Militärpiloten optimal auf ihren Einsatz vorzubereiten.

  • Lockheed C-130 Hercules: 3 Maschinen – Diese Transportmaschine kommt vor allem für internationale Missionen zum Einsatz. Sie dient der Logistik von Gütern und Personal. Sie ist bekannt für ihre Robustheit und Vielseitigkeit. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 540 km/h und einer Reichweite von 3.000 – 6.000 km bewältigt sie eine maximale Nutzlast von über 19 t. Maximal 92 Passagiere finden Platz.

  • Unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen): Der SurveyCopter Tracker wird für Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben eingesetzt, beispielsweise für die Grenzraumüberwachung. Eine Erweiterung der Drohnenflotte ist geplant, um modernere und leistungsfähigere Systeme einzuführen.


Darüber hinaus verfügt das Bundesheer über Spezialflugzeuge und Hubschrauber wie den Bell OH-58 B „Kiowa“, der als leichter bewaffneter Hubschrauber bei Luftlandungen oder für die Grenzraumüberwachung eingesetzt werden kann. Diese Fluggeräte decken ein breites Einsatzspektrum ab, von Katastrophenhilfe bis zur Rolle als "Pfadfinder" bei Luftlandungen. Jedes Modell ist auf spezifische Aufgaben ausgelegt und bietet maximale Effizienz in seinem Bereich.


Neben der taktischen Bedeutung dienen einige dieser Geräte auch repräsentativen Aufgaben und der Stärkung internationaler Kooperationen, etwa bei gemeinsamen Übungen mit NATO-Ländern. Insbesondere die Alouette III, die Jahrzehnte im Einsatz war, prägte den Charakter der Luftstreitkräfte nachhaltig und wurde deshalb mit einer feierlichen „Fly Out“-Zeremonie  verabschiedet.


Zusätzlich wird die Flotte regelmäßig modernisiert, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Neue Technologien, darunter auch hybride Antriebssysteme, werden dabei verstärkt berücksichtigt.




 

Welche Arten von Militärluftfahrzeugen gibt es und wofür werden sie eingesetzt?


Militärisches Fluggerät kann in unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden, die sich meist aus ihren spezifischen Aufgaben ableiten. Im österreichischen Bundesheer kommen vor allem folgende Flugzeuge und Hubschrauber zum Einsatz:


  • Abfangjäger: Für Luftraumsicherung und Abfangübungen, beispielweise der Eurofighter Typhoon.

  • Transportflugzeuge: Ideal für den Materialtransport, beispielsweise die C-130 Hercules und künftig die Embraer C-390M.

  • Trainingsflugzeuge: Wie die Pilatus PC-7, speziell für die Ausbildung von Piloten.

  • Aufklärungsflugzeuge und Drohnen: Zur Echtzeit-Datenerfassung und Überwachung.

  • Hubschrauber: Vielseitig einsetzbar für Transport, Rettung und Überwachung.


Die Kombination dieser Fluggeräte sorgt für Flexibilität und Einsatzfähigkeit in unterschiedlichsten Szenarien. Insbesondere der Einsatz von Drohnen eröffnet neue Möglichkeiten in der Aufklärung und bei Überwachungsmissionen.


Zudem werden Transportflugzeuge wie die Embraer C-390M für humanitäre Missionen genutzt, beispielsweise zur Versorgung von Katastrophengebieten oder für Evakuierungen. Neben den rein militärischen Aufgaben spielen diese Flugzeuge auch eine wichtige Rolle im zivilen Bereich.


Eine detailliertere Einteilung würde Flugzeuge wie strategische Bomber oder Tankflugzeuge beinhalten. Diese gehören jedoch nicht zur Ausstattung des österreichischen Bundesheers.





Wie werden militärische Luftfahrzeuge in Österreich bewaffnet?


Die Bewaffnung der Luftfahrzeuge des Bundesheeres ist defensiv ausgerichtet und entspricht der Neutralität des Landes.


  • Eurofighter Typhoon: Der Eurofighter "Typhoon" verfügt neben der Bordmaschinenkanone Mauser Bk 27 mm verschiedene Luft-Luft- und Luft-Boden-Waffen. Er ist hauptsächlich als Luftüberlegenheitsjäger im Einsatz und dabei sehr effizient.

  • Bell OH-58 „KIOWA“: Dieser leichte Hubschrauber ist mit einer M134 Minigun ausgestattet.

  • AW169 "Lion": Die in Österreich derzeit eingesetzte Version der AW169, besser bekannt als AW169B, dient hauptsächlich Transport-, Aufklärungs- und Trainingszwecken und ist nicht für Waffeneinsätze konfiguriert. Die geplante Version AW169MA wird jedoch eine bedeutende Aufrüstung erfahren. Diese zukünftigen Hubschrauber werden mit Waffenträgern ausgestattet sein, die eine flexible Bewaffnung ermöglichen, einschließlich Raketenpods für gelenkte und ungelenkte Raketen, sowie Heavy Machine Gun Pods mit großkalibrigen Maschinengewehren. Zusätzlich wird die AW169MA mit fortschrittlicher Aufklärungs- und Selbstschutzausrüstung ausgestattet, um ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen zu erweitern.


Die Bewaffnung dient vor allem der Abschreckung und Verteidigung, wobei technologische Innovationen kontinuierlich eingeführt werden. Auch nicht-letale Bewaffnung, wie elektronische Gegenmaßnahmen, spielt eine immer größere Rolle, um moderne Bedrohungen abzuwehren. Solche Systeme sind essenziell, um im modernen Luftkrieg bestehen zu können, ohne die Neutralitätsgrundsätze des Landes zu gefährden.


Kampfjet-Piloten im österreichischen Bundesheer müssen auch in Sachen Waffensysteme nicht nur Nervenstärke und Belastbarkeit beweisen, sondern auch immer bereit sein, technische Innovationen schnell zu adaptieren.





Was kostet eine Flugminute eines Eurofighters


Luftraumsicherung mit topmodernem Gerät hat ihren Preis:

 

  • Treibstoff: Hoher Verbrauch bei durchschnittlich mehreren Tausend Litern pro Stunde.

  • Wartung: Regelmäßige technische Überprüfungen und Instandhaltungen.

  • Personalkosten: Fachkräfte für Wartung, Betrieb und Einsatzkoordination.


Zu den Kosten für den Betrieb der Eurofighter unterscheiden sich die Angaben unterschiedlicher Quellen, da diese stark mit der Art des Einsatzes schwanken. Die Spannweite reicht von 40.000 bis 60.000 € pro Flugstunde, womit für die Flugminute auf jeden Fall ein Preis über 1.000 € zu veranschlagen ist. 


Diese hohen Betriebskosten rechtfertigen sich durch die strategische Bedeutung des Jets und dessen Fähigkeit, den österreichischen Luftraum effektiv zu sichern. Trotz der Kosten bleibt der Eurofighter ein unverzichtbares Werkzeug in der Verteidigungsstrategie Österreichs.

 



 

Wie werden Flugzeuge identifiziert?

 

Militärische Flugzeuge nutzen moderne Technologien, um sich zu identifizieren und die Kommunikation zu sichern:


  • Transponder: Senden eindeutige Codes zur Identifikation.

  • Verschlüsselungssysteme: Sichern militärische Kommunikationskanäle.

  • Manuelle Authentifizierung: Zusätzliche visuelle und akustische Methoden für spezielle Situationen.


Zukünftig könnten KI-Systeme für noch präzisere Identifikation sorgen. Die Fähigkeit zur Authentifizierung ist besonders wichtig, um Verwechslungen oder unbeabsichtigte Zwischenfälle zu vermeiden.

 




Welche neuen Luftfahrzeuge befinden sich in der Anschaffung?

 

Das Österreichische Bundesheer modernisiert seine Flotte mit mehreren neuen Modellen:


1.        Leonardo M346FA Jets: Zwölf dieser zweisitzigen Kampfjets sollen ab 2027 ausgeliefert werden. Der Unterschall-Jet italienischen Fabrikats ersetzt die 2020 ausgemusterten SAAB 105 und kommt als Ergänzung der Luftraumüberwachung sowie für die Ausbildung der Eurofighter-Piloten zum Einsatz.

2.        Zusätzliche Black Hawk: 12 Stück des Sikorsky UH-60 Black Hawk ergänzen die neun vorhandenen S-70 Black Hawk. Sie sollen ab 2028 ausgeliefert werden.

3.        Embraer C390M: 4 Stück der Transportmaschinen des brasilianischen Herstellers Embraer ersetzen in den nächsten Jahren die Hercules C-130. Die ersten beiden Flugzeuge sollen 2028 in Österreich landen.

  1. Erweiterung der Drohnenflotte: Leistungsstärkere Modelle ergänzen bestehende Systeme wie den SurveyCopter Tracker. Diese neuen Drohnen größerer Bauart:

    • Optimieren die Aufklärung und Überwachung.

    • Werden für komplexe Einsatzszenarien entwickelt.

    • Können als unbemannte Militärluftfahrzeuge „Großer Verband“ als gefechtstechnische Drohnen eingesetzt werden.


Zusätzlich wird die bestehende Infrastruktur angepasst, um die neuen Modelle optimal einzusetzen.

 




Fazit: Eine Flotte für die Zukunft


Die Fluggeräte des Österreichischen Bundesheeres sind beeindruckende Beispiele für technologische Spitzenleistung. Die Besten der Besten unter den heimischen Piloten sorgen mit modernstem Gerät nicht nur für Sicherheit im Luftraum. Sie geben außerdem Alles bei Katastropheneinsätzen, der Grenzsicherung und in internationalen Einsätzen.


Mit der Modernisierung und Einführung neuer Modelle wird die Einsatzbereitschaft langfristig gesichert. Ob Eurofighter, neue Transportflugzeuge oder modernisierte Hubschrauber – das Bundesheer bleibt auch in Zukunft bestens aufgestellt. Zusätzlich stärken Innovationen im Bereich Drohnen und KI-Technologien die Effizienz und Zukunftsfähigkeit der österreichischen Luftstreitkräfte.




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